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Sackgasse Einsamkeit

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Die Tagung der Stuttgarter Gemeinschaft „Arzt und Seelsorger“ war 1966 dem wichtigen Thema der Einsamkeit gewidmet. Die zur ausgeglichenen Lebensführung notwendige Einsamkeit, die krankhafte und schicksalsmäßige Vereinsamung wurden von den Standpunkten der Philosophie und Theologie sowie von Tiefenpsychologie und Soziologie her angeleuchtet. Diesmal ergänzten die Referate einander besonders glücklich. Wertvolle theoretische Analysen wechselten mit Situations- und Erfahrungsberichten der psychotherapeutisch tätigen Praktiker. Ein Podiumsgespräch beschließt die Referate. Besonders empfehlenswert ist der Aufsatz des Soziologen, der seine eigene Wissenschaft richtig eingrenzt und aufzeigt, wie eine Soziologie der Zukunft aussehen müßte. „Das den Anspruch des Geistes verantwortende Denken ist ein Durchgang zur Gemeinsamkeit, das dem Verstand verfallene Denken führt in die Sackgasse der maskierten Einsamkeit“ (S. 213). Ein Buch, das nicht nur die mit den Referaten vertretenen Fachwissenschaften interessieren sollte, sondern alle, die mit Erwachsenenbildung und Kulturpolitik etwas zu tun haben.

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