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Immer mehr Kooperation

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Als Reaktion auf die Überwindung von Grenzbarrieren in Europa sowie auf die Annäherung der (noch) unterschiedlichen Wirtschaftsblöcke und Systeme tagten kürzlich . erstmals nicht nur 4,7 Rektoren der Universitäten un'd Hochschulen 'des Donauraumes in Wien, sondern auch 60 Wissenschaftsjournalisten aus 22 europäischen Staaten in Ost und West, Nord und Süd. Die Professoren forderten mehr Universitätsautonomie und einen verstärkten Ausbau der Universitätskooperationen, besonders im Umweltschutz, in der Geschichtsforschung und beim Austausch von Gastprofessoren und Studenten. In einem fünftägigen Seminar in Krems, Wien, Preßburg - (Bratislava) und Budapestfand man zueinander.

Als Sprachrohr zwischen Wissenschaft und breiter Öffentlichkeit wollen auch die Wissenschaftsjournalisten in Zukunft effizientere Ergebnisse aus Wissenschaft, Technologie und Forschung über die Grenzen der einzelnen Staaten transportieren - ein Unterfangen,

das seit der Gründung der Europäischen Union der Gesellschaft der Wissenschaftsjournalisten (EUS ????A) bislang lediglich auf die 15 Mitgliedsstaaten in Westeuropa beschränkt war.

In einer gemeinsamen Deklaration verlangten die Medienexperten nun als Voraussetzung ihres ' Planes eine Aus- und Weiterbildung der in dieser verantwortungsvollen Sparte tätigen Journalisten in einer zu gründenden „Europäischen Akademie für Wissenschaftsjournalisten". Wissenschaftsminister Erhard Busek, selbst ein Verfechter und Anhänger der Mitteleuropa- Idee, versprach die finanzielle Unterstützung des Projektes.

Weiters regten die Medienvertreter in der „Kremser Deklaration" die Schaffung von Partnerschaften zwischen den einzelnen Vereinigungen der Wissenschaftsjournalisten, die Förderung von Aus- und Fortbildungsveranstaltungen sowie die Vergabe von Stipendien und Volontariatsplätzen auf bilateraler Ebene an. Auf gesamteuropäischer Ebene wird der Ausbau der EUSJ A

zu einer den gesamten Kontinent umspannenden Organisation angestrebt, wobei Österreich eine besondere Rolle zukommen soll.

Wesentliches Element der Wissenschaftsberichterstattungsei, wie in der „Kremser Deklaration" aU:ßerdell). betont wird, die garantierte Freiheit der Information, der Informationsbeschaffung und der Publikation, aber auch der freie Kontakt mit den für die Wissenschaft zuständigen Regierungsstellen und Organisationen sowie den Journalisten untereinander.

Laut Elena Knorre vom Sowjetischen Verband der Wissenschaftsjournalisten, Moskau, wecke die , „Glasnost" in ihrem Land das Interesse für Geschichte und Fakten, die früher verschwiegen worden sind. Eine nützliche Zusammenarbeit zwischen Ost und West sei deshalb von außerordentlicher Bedeutung, zumal man in der UdSSR seit Tschernobyl die Wissenschaftler für alle Katastrophen und Mißerfolge verantwortlich mache.

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