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In der Kleinstadt

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Er zählt zu den besten englischen Gegenwarts-Schriftstellern: Anthony Burgess, im deutschen Sprachraum vor allem durch sein Buch „Uhrwerk Orange" bekanntgeworden, das dem berühmten Regisseur Stanley Kubrick als Vorlage zum gleichnamigen Film diente.

Von den rund 40 Büchern, die Burgess bis jetzt geschrieben hat, sind erst wenige ins Deutsche übersetzt worden. Kein Wunder: Burgess' Stil lebt vom englischen Wortwitz, den er mit den verschiedenen britischen „Klassen"-Dialekten anreichert. Da tut sich jeder Ubersetzer schwer.

Relativ gut gelöst hat das Problem Wolfgang Krege, der Ubersetzer des unlängst in deutsch erschienen Familienkrimis „Ein-Hand-Klatschen":

Ein junges Ehepaar kommt durch Wettgewinne zu plötzlichem Reichtum, was der Herr Ehemann offensichtlich nicht verkraftet. Frei nach dem Motto: „Wenn's am schönsten ist, soll man aufhören" plant er den kollektiven Selbstmord, schlußendlich wird ein Mord daraus.

Burgess beweist in diesem Buch einmal mehr sein feines psychologisches Gespür, zeichnet mit viel Einfühlungsvermögen den Hintergrund des kleinstädtischen englischen Sozialwohnungsidylls, das schließlich zum Schauplatz einer - wenn auch ungewollten - Bluttat wird. Eine sarkastische, jedenfalls aber auch eine amüsante Geschichte.

ElN-HAND-KLATSCHEN. Von Anthony Burgess. Klett-Colta-Verlag, Stuttgart 1980,224 Seiten, öS 218,40.

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