„Es gibt Autoren, die nur in einer bestimmten Landschaft gedeihen können. Und dazu gehören, genau genommen, fast alle“, schreibt David Axmann in seinem schönen Buch „Waldviertel - Porträt einer Kulturlandschaft“.
Zu den stimmungsvollen Bildern von Franz Hubmann schrieb der junge Wiener Kulturpublizist einen tiefgreifenden Text. Er hat sich seine Aufgabe nicht leicht gemacht.
Denn „der Einfluß der Geographie auf die Poesie ist nicht so einfach zu erklären“, raisonniert er stimmig, erhält darauf aber von Wilhelm Szabo, der „an der dunkelgrünen Wirklichkeit des Waldviertels zum Lyriker heranreifte“ die ebenso stimmige Antwort. „So ist meine Dichtung weitgehend die Geschichte meines Weges durch die Dörfer, ich könnte auch sagen, die Geschichte eines langen und schmerzlichen RingensumHeimat.“
Die Geschichte vieler Wege durch viele Dörfer mit dem Ziel, Heimat zu finden, ist das Leitmotiv der vielen interessanten Künstlerporträts dieses Buchs.
Ohne falschen Respekt, aber mit der Liebe zu den Menschen, die ihr Leben in den Dienst von Kunst stellen, beschreibt Axmann die Künstler: Karl Korab, Kurt Ohnsorg, Edeltraud und Hermann Walenta, Franz Xaver Oelzant, Arnulf Neuwirth, Linde Waber, Adolf Frohner, Franz Traunfellner, Christa und Leopold Hauer und Johann Fruh- mann sind u. a. die Vertreter der bildenden Kunst. Imma von Bodmers- hof, Rudolf Henz, Lotte Ingrisch, Wilhelm Szabo, Peter Härtling, Gernot Wolfgruber, Jörg Mauthe sind die Vertreter der literarischen Zunft.
Das Wechselspiel von Landschaft und Seele aufzuspüren war die Aufgabe des Werkes. Der anschauliche Band ist geeignet, jedem Freund des Waldviertels Augen und Herz für diese Landschaft weit zu öffnen.
WALDVIERTEL - PORTRÄT EINER KULTURLANDSCHAFT. Von David Ax-mann und Franz Hubmann. Herausgegeben von der Niederösterreich-Gesellschaft für Kunst und Kultur. Edition Tusch. Wien 1981. 117 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, öS 780,-
