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Interviewte

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Als der Herr Primarius gefragt wurde, ob sein Einkommen nicht viel zu hoch sei, wurde er ungnädig und brach das Interview für „Teleobjektiv■“ (10. 5., FS 1) höchst rüde ab. Einen größeren Gefallen hätte er dem Reporter Kurt Langbein, der diese Szene genüßlich auf den Bildschirm brachte, kaum machen können, war doch die Tendenz dieser Sendung, die Ärzteschaft ziemlich schlecht aussehen, die Sozialversicherung aber eher ungeschoren zu lassen. Damit waren die Gewichte der Sendung, die viel grundsätzlich richtige Kritik am Zustand des Gesundheitswesens übte, leider allzu ungleich verteilt.

Auch das Interview mit FPÖ-Klubobmann Friedrich Peter in der Politik am Freitag" (13.5., FS 2) war gefährdet. Die ORF-Leute mußten vorher versprechen, Peter nicht über seine Vergangenheit als Mitglied einer SS- Mordeinheit zu befragen. Um über diese Vergangenheit hinwegsehen zu können, wäre aber gerade jetzt ein mannhaftes Wort des nunmehrigen Architekten“ der rotblauen Koalition fällig gewesen. So aber scheint aufgrund dieser Vergangenheit eine Wahl Peters zum dritten Nationalratspräsidenten eigentlich undenkbar,■ Architektenhonorar" hin oder her.

Das lockere Wort Architektenhonorar“ ist ÖVP-Ge- neralsekretär Michael Graff zu verdanken, der langsam zum Sprüchemacher der heimischen Innenpolitik wird und auch in der, fressestunde" (15. 5., FS 1) nach dem „wurmstichigen Apfel“, der „Rothaarigen“ und der ,J3 lauäugigen" neue Metaphern kreierte, etwa das Bild von der „Glucke“ Kreisky, neben der sich das ,JPiperl“ Sinowatz kaum entwickeln könne. Mag man auch mit etlichen Graff-Meinungen nicht übereinstimmen, er ist momentan sicher der Politiker, der am meisten für Unterhaltung sorgt …

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