In der „Industrie“ stellte Dr. F. der Kosten für Beschaffung und Ver-
Ebeling, Gen.-Direktor der Mobil Oil Austria die Frage, ob die Preisregelung bei Mineralölprodukten noch sinnvoll ist. In dem vielbeachteten Artikel schildert er die Preisregelung durch das derzeitige Kontrollsystem, analysiert dessen Schwächen und die Unzulänglichkeiten seiner Handhabung. Er verweist auf den Konflikt zwischen betriebswirtschaftlicher Kalkulation und politischem Opportunismus und führt als eindrucksvolles Beispiel an, daß etwa bei der Preisgenehmigung 1976 aus der Kalkulation S 160 - pro Tonne einfach gestrichen wurden, was für die Branche Mindereinnahmen von rund 1,6 Milliarden Schilling pro Jahr bedeutet hätte, wenn nicht die spätere unerwartete Talfahrt des Dollars diese Verluste zum Teil ausgeglichen hätte. Der Autor wendet sich gegen die falsche Meinung, bei den ölgesellschaf-ten seien genügend „Polster“ verbanden, die willkürliche Eingriffe in ihre Berechnungen gestatten und verurteilt die sachfremde Aufteilung
arbeitung von Rohöl auf die einzelnen Produkte (z. b. „Indexkosmetik“ durch Aufnahme des Preises von Normalbenzin in den amtlichenPreis-index, jedoch nicht den hochangelegten Preis von Super). Ebeling fordert daher: Größere Flexibilität der Preisanpassung an geänderte Kosten und Berücksichtigung saisonaler Änderungen im Verhältnis der einzelnen Produktenpreise zueinander. Bei Fortbestand der gegenwärtigen Dollarschwäche ist damit zu rechnen, daß die OPEC zu einer Preisgestaltung kommt, die sich statt am Dollar an einem „Währungswarenkorb“ orientiert. Das würde häufige Rohölpreisänderungen bedeuten. Wenn daher das Preisregelungsverfahren ohnehin Markt- und Kostenfaktoren schnell berücksichtigen muß, um noch sinnvoll zu sein, wäre es dann nicht zweckmäßiger, die Preisfindung gleich dem Markt zu überlassen, das heißt auf eine Preisregelung überhaupt zu verzichten?
