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Kein Prunkstück

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(Salzburger Festspiele, „Tosca“ von Giacomo Puccini) Nicht gerade ein Prunkstück aus dem künstlerischen Erbe Herbert von Karajans, erlebte „Tosca“ nun seine Wieder^ aufnähme unter Georges Pretre. Er bereitet mit den Wiener Philharmonikern ein keineswegs packendes Opernereignis auf: Puccinis ideenreiche, hochdramatische Miv; >: spräche geht bei seiner Liebe zu breitem Zelebrieren der Musik und plötzlichen Knallentladungen unter. Spannungslosigkeit ist die Folge. Der Reiz des „Opemfaimis“ mit seinen kunstvollen Steigerungen bleibt auf der Strecke.

Auch szenisch ist die Aufführung vertan. In Günter Schneider-Siemssens schwindelerregenden windschiefen Bühnenbildern in perspektivischer Verzerrung läßt nun Peter Busse, Karajans Ex-Assistent, ein merkwürdig hausbackenes Spiel abschnurren, dem auch das Sängerteam kein Format geben kann. Anna Tomowa-Sintow, hat als Tosca nur mütterlich-naive Ausstrahlung zu bieten, ihrer Stimme fehlen Leuchtkraft und Attacke. Ohne von Scar-pias Häschern überhaupt bedroht zu werden - sie kamen einfach zu spät auf die Bühne 1 - springt sie von der Engelsburg. Peter Dvorskys Ca-varadossi wirkt allzu brav und bieder, an ihm ist keine Spur von Verschwörer. James Morris ist ein allzu sympathischer Polizeichef Scarpia, der auch stimmlich entspricht, im „Te Deum“ kämpft er tapfer gegen Pretres Klangmassen.

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