6925457-1982_09_11.jpg
Digital In Arbeit

Keine Passion

Werbung
Werbung
Werbung

(Salzburger Landestheater: „Kasimir und Karoline" von ödön von Horväth) „Kampf des sozialen Bewußtseins gegen das asoziale Triebleben und umgekehrt" — das ist nach Horväths Zitat sein einziges dramatisches Thema; die dramatische Handlung eine rein sekundäre Angelegenheit. Auch wenn man's glaubt: Die Dramatik stellt sich bei Honrath immer ein, und sie darf von keinem Regisseur vernachlässigt werden.

Das heißt bei Kasimir, daß die Seele des Lkw-Chauffeurs gar viele Facetten besitzt, die es zu entfalten gilt; bei Karoline bedeutet es deswegen noch nicht allein flottes Emanzentum, sondern auch Güte in Einfachheit. Die Stärke dieses Auseinanderfaltens hat Horväth offensichtlich veranlaßt, dem Nichtreden in diesem Stück eine wichtige Rolle zuzuweisen. Was Regisseur Peter Preissler ignoriert hat. Dennoch haben Olivia Silhavy und Reinhardt Winter selbst einiges erarbeitet. Keine Passion - zuviel Lärm im ersten Teil.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung