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Keine Regie

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(Staatsoper, Wien: „Elektra“ von Richard Strauss) Eine Neueinstudierung, die einerseits musikalisch mitriß und Begeisterungsstürme auslöste, die andererseits szenisch sogar ein paar Buhrufe provozierte: „Elektra“ wurde in der alten Wieland-Wagner-Produktion wiederaufgenommen.

Aber was Richard Bietschacher hier szenisch aufgefrischt hat, bleibt ein Rätsel. Wieder nur ein düsteres Figurenarrangement, in dem tiefe Dunkelheit verhüllt, wie unbedarft die Sänger heruriistehen.

Über die Trümpfe dieser vielbejubelten Aufführung verfügen die Sänger, das Orchester und vor allem der Dirigent Erich Leinsdorf. Er läßt die Philharmoniker kraft voll spielen und weiß sie aus der Reserve zu holen.

Zwar ist seine „Elektra“ nicht so delikat und raffiniert wie einst unter Karl Böhm. Aber Leinsdorf gelingt ein imponierender dramatischer Bogen.

Die Besetzung löste einen Jubelsturm und Bravogeschrei aus. Ute Vinzing in der Titelpartie fordert den Vergleich mit ihrer Vorgängerin Birgit Nilsson heraus. Und da fehlt noch einiges an Glanz und Souveränität. Aber ihre schöne, satt- getpnte Stimme meistert die Partie sehr schön. Gwyneth Jones ist eine schöne, traurige Schwester Chry- sothemis, Christa Ludwig eine aufregende Gattenmörderin Klytäm- nestra, Walter Berry ein ergreifender Orest, James King ein metallisch schmetternder Ägisth.

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