Klimapolitik auf der Suche

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Die Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention fand in den ersten zwei Dezemberwochen in Madrid statt. Von dieser Konferenz war kein großer Durchbruch erwartet worden, aber man hatte sich erhofft, einen Geist der Zusammenarbeit und eine Entschlossenheit zum Handeln als Voraussetzung für höhere Ambitionen im nächsten Jahr zu schaffen. Das gelang nicht.

Die Diplomaten einigten sich auf die Grundlagen für das Regelwerk zum Pariser Abkommen und eine kleine Zahl neuer nationaler Klimazusagen. Langfristige Probleme sind nach wie vor ungelöst, einschließlich eines Rahmens für einen globalen CO₂-Markt und Finanzierungsmechanismen für Länder, die durch den Klimawandel Verluste und Schäden erleiden. Generell haben die Verzögerer (Brasilien, Australien, die USA und China) die Gespräche okkupiert. Chema Vera von Oxfam International sagte: „Die Welt schreit nach Taten, aber dieser Gipfel antwortete mit einem Flüstern.“ Nur basierend auf starkem öffentlichen Druck kann der „Can-do Spirit“ von Paris wiederbelebt werden. Von Fridays-for-Future bis Omas-for-Future, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Interessenvertretungen braucht es kreative und wirksame Signale.

Die Treibhausgasemissionen sind seit der Unterzeichnung des Pariser Abkommens im Jahr 2015 um 4 % gestiegen, global müssen wir den CO₂-Ausstoß im nächsten Jahrzehnt um mehr als 7 % pro Jahr senken. Um das zu schaffen, braucht es einerseits viele gut belegte Geschichten des Gelingens auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene, sowie der gezielten Suche nach einem neuen Geist der Zusammenarbeit und Entschlossenheit unter den Vertragsstaaten. Nach der Klimakonferenz ist vor der Klimakonferenz.

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