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Digital In Arbeit

Nach dem „Weizenrausch

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Unter dem großen Photo, das einen Farmer bei der Arbeit auf dem Feld zeigt, stehen die Worte: „Dieser Mann ist allein am Weltmarkt. Der Weizenproduzent der Prärie steht nicht bloß im Wettbewerb mit den Produzenten anderer Länder, sondern auch mit den ausländischen Finanzministerien.“ Mit diesen Worten beginnt das eindrucksvolle Inserat in der kanadischen Presse, in dem der Interessenverband der Weizenfarmer auf die kritische Lage dieser Landwirte hinweist.

Die Preisreduktion vom Jänner kürzt das Einkommen der kanadischen Weizenfarmer bedeutend. Der nun gelieferte Weizen bringt um 10 bis 20 Cents weniger per Bushel ein. Das kann für Kanadas Westen eine Einbuße von 50 bis 75 Millionen Dollar bedeuten.

Durch die riesigen Weizeneinkäufe der Sowjetunion war im Vorjahr das Einkommen der Präriefarmer Kanadas auf 1735 Millionen Dollar gestiegen. Nun rechnen Kanadas Weizenproduzenten damit, daß sie diesmal etwa um 200 Millionen Busheis weniger absetzen werden. Dabei betrugen Kanadas Weizenvorräte am 1. März 666,2 Millionen Busheis; die Vorräte der USA im gleichen Zeitpunkt erreichten die Höhe von 1140,6 Millionen Busheis, jene Argentiniens 256,1 Millionen Busheis und die Australiens 249,1 Millionen Busheis.

Die letzte Weizenemte der Welt war nämlich mit 9200 Millionen Busheis die bisher überhaupt größte aller Zeiten. Anderseits sinkt in den prosperierenden Ländern des westlichen Europa der Weizenkonsum, während der Fleischbedarf steigt — eine Folge der guten Zeiten. Jene Länder aber, die den größten Weizenbedarf haben, können nicht zahlen. Wo ist da der Ausweg?

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