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Klassiker der Moderne

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(Galerie Ulysses, Wien, bis 30. Juni) Die Skulpturen-Ausstellung in der Avantgarde-Galerie Ulysses liefert den Beweis, daß ein Lehrer-Schüler-Verhältnis - in diesem Fall Fritz Wotruba-Joannis Avramidis und Andreas Urteil bei hinreichender individueller Kraft kein Epigonentum zur Folge haben muß.

Die starke Künstlerpersönlichkeit Fritz Wotruba, hier durch fünf imposante Bronzen aus der Zeit zwischen 1958 und 1969 und Lithos vertreten, bekannte sich zur „Passion für das Statuarische”, ging aber selbst dort, wo er sich der kubi-stischen Abstraktion näherte, noch von der menschlichen Figur aus. Dieses ursächliche humane Maß ist ihm mit Avramidis, der immer als Lyriker der Wotruba-Schule bezeichnet wird, und mit Urteil, der das expressionistische und futuristische Element vertrat, gemein.

Die gezeigten Bronzen Urteils, darunter der „Imaginäre Reiter” v.on 1958 und „Der Fechter” von i960 neben großartigen Werkzeichnungen verkörpern heftigste Dramatik der Bewegung in dem für diesen Künstler typischen Zickzackzug.

Ein ganz, anderes formales und geistiges Wollen spricht aus Karl Prantls „Meditationssteinen”, die höchste Material-Ästhetik - hervorgerufen durch die abrundende und glättende, der Funktion des fließenden Wassers vergleichbare, Bearbeitung des dichten, preziös erscheinenden Gesteins - mit archaischer Schlichtheit und Blockhaftig-keit vereinigen.

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