(Oskar Kokoschka-Dokumentation in Pöchlarn; bis 14. September) Aus der Not an Originalen in den vielen Ausstellungen des Jubiläumsjahres machte die Pöchlarner Kokoschka-Doku-
mentation mit der Aufarbeitung der mühseligen Berliner Jahre 1910 bis 1916 eine Tugend: Kokoschkas Arbeiten für die Zeitschrift „Der Sturm“ sind zu sehen. Sie schließen nahtlos an die 1983 gezeigten Akademie jähre an.
Kokoschkas Durchbruch war wenig beachtet und auch an die Anstrengungen Herwarth Waldens gekoppelt, der in seinem expressionistischen Imperium Künstlern nicht nur in der Zeitschrift „Der Sturm“ ein Forum bot, sondern auch in 170 Ausstellungen. Erstmals werden diese Bemühungen auch in einer Publikation mit allen zugehörigen Briefen festgehalten, sie dient als Katalog.
Leider ist derzeit auch der Weiterbestand der Archiv-, Studien-und Ausstellungstätigkeit der Kokoschka-Dokumentation höchst gefährdet, die öffentlichen Gelder seiner Geburtsstadt, vierzehn Jahre hindurch unter fast übermenschlichen Anstrengungen zur Verfügung gestellt, werden für dringende Kommunalbauten (Kläranlage, Kanal) benötigt. Die Arbeit am Oeuvre-Katalog ist bereits ins Stocken geraten. Diese Aufgabe wäre eines modernen Mäzenatentums würdig.
