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Komödien in Porcia

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Schloß Porcia in Spittal an der Drau ist eine kleine mediterrane Enklave in den Alpen. Erstens durch den Baustil, zweitens durch die dort heuer zum 20. Ma| in den Sommermonaten gebotene romanische Stücke- und Spiellust, der das Ensemble der Komödienspiele Porcia frönt.

Dieses Ensemble rund um Theaterdirektor Herbert Wochinz gibt es dabei größtenteils schon länger als zwei Jahrzehnte. Wochinz gehörte schon in den ersten Stunden des nach dem Krieg wiederbeginnenden Kunstlebens zu den ganz ersten. Mit Becketts „Endspiel”, Genets „Dienstboten” (später „Zofen” genannt) gelangen ihm zwei deutsche Erstaufführungen.

Den Wagnissen mit neuen, riskanten Stücken folgten die Experimente mit ungewöhnlichen Spielplätzen. In einer Scheune in Maria Saal wurden schon 1960 Einakter von Thomas Bernhard und serielle Opern uraufgeführt. Der heitere Hof des Schlosses Porcia wirkte sich in der Folge auf eine ganz eigene, passende Stückauswahl aus: Zu weniggespieltealte Meister(Fey-deau, Musset, Marivaux, Labiche) erweckten von hier aus neues Interesse anderer Theaterdirektoren, zu wenig bekannte Meister wurden hier entdeckt (Holberg, Hafner, Sternheim).

Einheimische wie Touristen erleben unterm Sternenhimmel von Porcia, wie klassische Komödien alle Jahre wieder zu Kunst, und Kunst alle Jahre wieder zu Komödie wird.

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