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Die Gefahr war nicht von der Hand zu weisen, daß die Styriarte sich auf der bescheidenen Ebene eines lokalen Schickeria-Festes einpendeln könnte, bei dem alte Musik in „gepflegter Atmosphäre" genossen wird. Aber nach einem etwas chaotischen Flegeljahr dürfte Styriarte nun in dem jungen Musikologen Mathis Huber den geeigneten Intendanten gefunden haben, der Seriosität, Kompetenz und Originalität für Programmierung und Organisation in reichem Maße besitzt. Nikolaus Hamoncourt bleibt Integrationsfigur und Maßstab für junge Ensembles, die neue und spannende Zugänge zur musikalischen Vergangenheit öffnen. Flotte Publicity und das Grazer Ambiente sorgen für die Ausweitung des Interessentenkreises.

Neben den stets ausverkauften und bejubelten Aufführungen unter Har-noncourt gab es manch bemerkenswertes Ereignis - so etwa den Duoabend Thomas Demenga und Paul Coker, in dessen Mitte die farbig musizierte Cellosonate von Mendelssohn stand, oder ein Konzert der Deutschen Kammerphilharmonie, das „Hausmusik" von Mozart und Mendelssohn kombinierte. Die „Lieder ohne Worte" durften nicht fehlen: neun dieser poetischen Miniaturen erklangen in der höchst originellen Auslegung durch Valery Afanassiev. Mit einer Rarität, dem hochdramatischen Klaviertrio von Mendelssohns Schwester Fanny, machte das Abegg-Trio bekannt.

Dem Andenken des großen Steirers Johann Josef Fux gilt die Rekonstruktion eines ,Jloßballetts" vorderprächtigen Fassade des Schlosses Eggenberg, und eine „Fux-Promehade" führte zu Konzerten in Palais und Innenhöfen der Grazer Altstadt.

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