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Kopf der woche Der Kritiker

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Vor kurzem wurde der Staatspreis für Kulturpublizistik verliehen, und zwar einem Mann, der den Lesern der FURCHE bekannt ist. Unser ständiger Buchkritiker Edwin Hartl durfte den Preis übernehmen, ein Autor von umfangreichem Wissen und sehr klar ausgeprägtem Verantwortungsgefühl.

Seit Jahrzehnten beobachtet Edwin Hartl die Literatur, begleitet und beeinflußt das Schrifttum, informiert den Leser und setzt Maße -ohne jemals in Besserwisserei zu verfallen. Seine Rezensionen sind -auch wenn sie das Wesentliche in

Kürze zusammenfassen sollen -gründlich, zeigen den Platz eines Buches in der literarischen Landschaft, erwägen auch den geistigen Standort des Autors. Edwin Hartl weiß, daß jede literarische Äußerung, selbst die harmloseste Bemerkung über Herbst oder Frühling, eine ganz bestimmte Wirkung ha-ben kann und also nicht nur ein ästhetisches, sondern auch ein politisches Phänomen ist. Mit sicherem Blick erfaßt Hartl den Kern eines Textes: die verschlüsselte Botschaft.

Edwin Hartl, ein Kenner und Verehrer von Karl Kraus, ist ein Mann mit Humor, ein satirischer Geist. Der Witz gibt seinen Buchbesprechungen besonderen Glanz. Die vielfältige Wirkung seines verästelten publizistischen Werkes wird nun allmählich sichtbar. Hier kämpft ein einzelner meisterhaft und unermüdlich für das Ethos der Literatur.

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