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Künstlerkolonie mit Ausstrahlung

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(Künstlerhaus, Wien; bis 23. März) Die berühmte Künstlerkolonie der Jahrhundertwende, benannt nach dem norddeutschen Torfstecherdorf Worpswede, wird erstmals in Wien präsentiert. Sie stellt sich als Mischung verschiedenster Weltauffassungen und Stile dar: Vom akade-misch-professoralen Fritz Mak-kensen und dessen „Gottesdienst im Moor“ über die von der ausdrucksvollen Landschaft faszinierten Fritz Overbeck und Paula Modersohn bis zum Sozialutopisten Heinrich Vogeler, der Mode machte, aber doch das mittelalterliche Handwerk nicht wiederbeleben konnte und schließlich in Rußland scheiterte.

Paula Modersohn-Becker jedoch wuchs weit über die Gruppe

hinaus, ließ alle Manierismen weit hinter sich und fand mit ihrem französisch inspirierten Expressionismus neue, weiterführende künstlerische Wege.

Viele Dichter, darunter Rilke, fühlten sich zu den Malern hingezogen, deren Moorkaten oder durch Stadtarchitekturen verfremdete Behausungen zusammen mit der unnachahmlichen Heidedorfatmosphäre eine überlaufene Touristenattraktion wurden, die sich selbst zu zerstören droht.

Eine pädagogisch durchdachte Hängung der Bilder läßt neben allem Verbindenden die Kontraste, die Verschiedenheiten der Stile und Weltauffassungen der Künstler von Worpswede deutlich werden.

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