Kaum größer können die Unterschiede innerhalb eines einzigen Staates, eines Inselreiches sein, als zwischen dem im Norden gelegenen schottischen Hochland, der letzten großen Einöde Europas und der internationalen Metropole London, die als Vielvölker- und Viermillionenstadt, auf strenger, weltweit nachgeahmter, doch nie erreichter Tradition fußend, schier aus allen Nähten platzt.
Der Autor dieses „Terra-magi-ca-Bandes" erklärt, daß genau genommen nur „the City" wirklich London sei: „Das winzige Gebiet vom Ausmaß einer Quadratmeile, mit der Kuppel der St.-Pauls-Kathedrale im Mittelpunkt. Es ist, wenn man so will, ein Staat im Staate, regiert vom Lord Mayor, der Jahr für Jahr neu gewählt wird und den die Queen formell um Einlaß bitten muß, wenn sie die City betreten will."
Die im ersten Morgengrauen oder bei Sonnenuntergang aufgenommenen Naturabbildungen vermitteln den surrealen Eindruck der Schöpfungsgeschichte unseres Planeten vor der Erschaffung des Menschen. Die herrlichen Aufnahmen wecken Ursehn-süchte im Menschen; ob der England-Reisende dieses Land aber jemals so zu Gesicht bekommen wird, ist fraglich.
Wesentlich realistischer ist der im Feuilletonteil geschriebene Text über England, Schottland und Wales, der nicht Führer, sondern bloß Einführung sein will.
ENGLAND SCHOTTLAND WALES. Von Max Schmidt. Text von Bedrich Ronan. Reich Verlag, Luzern 1991. 200 Seiten, 110 Farbtafeln, öS 399,80.
