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Landung auf dem Punkt

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DIEFURCHE: Welche Rolle spielen Wirtschaftsprognosen im Siemens-Konzern?

Generaldirektor Walter Wolfsberger: Sie sind für uns bestenfalls eine Orientierungshilfe, ohne daß wir uns in unseren eigenen Planungsüberlegungen darauf verlassen.

DIEFURCHE: Sind Sie durch unrealistische Konjunktureinschätzungen schon einmal „reingefallen”? wolfsberger: Wir haben uns in unseren Planungen des eigenen Geschäftes für 1993 weniger verschätzt, als die professionellen Prognostiker, was durch meine früheren Aussagen in den Medien leicht belegbar ist. Natürlich gab es auch bei uns in einzelnen Geschäftsfeldern Fehleinschätzungen der Entwicklung in diesem Jahr, die dazu geführt haben, daß wir unsere Planziele nicht erreichen konnten. Auf das ganze Unternehmen bezogen ist uns aber nahezu eine Punktlandung geglückt.

DIEFURCHE: Wie wird die Dezember-Prognose Ihre Entscheidungen beein-flußen? wolfsberger: Die für Dezember erwartete Konjunkturprognose wird unsere Entscheidungen für das Jahr 1994 nicht mehr beeinflussen, da es im eigenen Unternehmen genügend Indikatoren gibt, die es uns erlauben, die Geschäftsentwicklung im kommenden Jahr einigermaßen realistisch abzuschätzen. Dazu zählen natürlich der Auftragsbestand, die Auftragswahrscheinlichkeit bei einzelnen Auslandsprojekten, der Auftragseingang bei elektronischen Bauelementen in den letzten Monaten und vieles mehr.

DIEFURCHE: Ihre persönliche Einschätzung für 1994 wolfsberger: Ich erwarte mir für unser Geschäft im Jahr 1994 eine leichte Besserung in einzelnen Teilbereichen, in anderen eine Fortdauer der Stagnation und über alles gesehen eine Stabilisierung bis leichte Besserung von einem relativ hohen Niveau aus.

Im übrigen nützen wir die derzeitige Flaute dazu, Kosten zu sparen, die Produktivität zu steigern und damit insgesamt wettbewerbsfähiger zu werden, um noch besser auf die Herausforderungen der kommenden Jahre vorbereitet zu sein.

Walter Wolfsberger ist Vorsitzender des Vorstandes der Siemens AG Osterreich Die Fragen an ihn stellte Elfi Thiemer.

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