Niemand wird Hermann Gmeiner den Ruf eines Helfers streitig machen können. Daß unzählige einsame, ausgestoßene, ungeliebte, vernachlässigte, vom Krieg entwurzelte Kinder ein Heim gefunden haben, ist sein Verdienst. Mit dem Heim haben sie eine Chance fürs Leben erhalten: Nicht ganz unten anfangen zu müssen und sämtlichen Benachteiligungen ausgesetzt zu sein, weil man nicht weiß, wohin man gehört. Hermann Gmeiners so einfach erscheinendes Konzept bedeutete für die Welt eine stille Revolution in der Behandlung von Kindern.
Hansheinz Reinprecht, seit fast dreißig Jahren für das SOS-Kinderdorf tätig, schrieb die Geschichte des Siegeszugs einer Idee, die ein Medizin studierender Bauernsohn aus dem Bregen-zer Wald hatte und die er ohne Geld und ohne Fachwissen allen Schwierigkeiten zum Trotz durchsetzte. Diese Geschichte der praktizierten Nächstenliebe liest sich spannend und hat zudem noch den Vorteil, daß sie authentisch ist.
Im Anschluß an die Lektüre kann man sich überlegen, ob der Beitrag zum Wohl des Nächsten, den man bis jetzt geleistet hat, wirklich ausreichend ist.
