Diese dem Theoretiker und Praktiker der Erwachsenenbildung Ignaz Zangerle gewidmete Festschrift geht in der Weite des Horizontes über den Charakter solcher Freundesgaben hinaus. Mit ihrem hier formulierten Selbstverständnis setzt die Katholische Erwachsenenbildung Österreichs einen bemerkenswerten Maßstab für ihre zahlreichen verdienstvollen, manchmal auch mißverstandenen Bildungsaktivitäten.
In teilweise umfangreichen Artikeln wird nicht nur das neue Leitbild des Gebildeten reflektiert — weltoffen, ökumenisch und mitmenschlich ausgerichtet — oder der ge-sellschaftsbezogene Beitrag der Kirchen an der öffentlichen Weiterbildung zur Diskussion gestellt: Die Kirchen könnten „im offenen Gespräch mit anderen Religionen und Weltanschauungen die christliche Stimme zu anstehenden Fragen selbst- und fremdkritisch zu Gehör brin-gen .
Den Aufgaben und Zielen christlich verantworteter sowie theologischer Erwachsenenbildung sind informative Beiträge gewidmet: „Unfreie, das heißt konfliktgeschädigte, mundtot- und lernunfähig gemachte Menschen durch Glaube, Hoffnung und Liebe zu befreten", umschreibt diese Zangerle selbst.
Als Arbeitsbuch für Erwachsenenbildner will die Festschrift Konzepte humanistischer Psychologie ebenso darstellen wie den rechten Umgang mit Umweltproblemen, mit der Friedenserziehung und der Arbeitslosigkeit.
MENSCHENERWECKENDE ERWACHSENENBILDUNG. Bundesarbeitsgemeinschaft für Kath. Erwachsenenbildung in Osterreich (Hrsg.). Verlag Herold. Wien 1983,502 Seiten, kart.. bis 31.3. öS 350,-, dann öS 468,-.
