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Ligeti-Würdigung

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Vier Tage „Musikprotokoll" im „steirischen herbst", vier Tage Würdigung des Schaffens von György Ligeti. Der Querschnitt durch Ligetis Werk zeigt einen Komponisten von höchstem künstlerischem Anstand, heiterer Nachdenklichkeit und spielerischem Ernst. Schon in frühen Arbeiten (etwa „Musica ricercata" 1951—53) erwies sich Ligeti als originell, geistreich und erfinderisch. 1956 kam er nach Österreich, wurde mit den avantgardistischen Moden des Westens konfrontiert, ohne sich je einer „offiziellen Clique" anzuschließen.

Das „Musikprotokoll" beweist eindrucksvoll, daß Ligetis Werk seit damals bei aller Vielschichtigkeit eine Einheit darstellt: ob seine Beschäftigung mit elektronischer Musik wie in „Artikulation", die witzige Komposition für 100 Metronome „Poeme sinfoni-que", Instrumentalwerke wie „Volumina" für Orgel und „Con-tinuum" für Cembalo, ob Orchesterstücke oder seine Opernmusik für „Le Grand Macabre" — stets ist Ligeti der aufregende Neuerer, der dabei nie dem dürren Akademismus verfällt, sondern packende Klangwirkungen erreicht.

Sämtliche Aufführungen im Grazer Congress und im Dom lagen auf hohem musikantischem Niveau, alle mitwirkenden Solisten und Ensembles sind Ligetis Werk seit langem verbunden und wurden ihm in jeder Hinsicht gerecht. Ein „Protokoll", das sich gelohnt hat!

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