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Machtk(r)ämpfc im Kreml

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Die Kreml-Astrologen haben wieder einmal Hochbetrieb. Denn Moskau ist voll von Gerüchten, die auf mögliche Machtk(r)ämpfe in der sowjetischen Führung hindeuten. Die Indizien: Am 5. März wurde der bisherige Vorsitzende des sowjetischen Gewerkschaftsverbandes (mit seinen geschätzten 127 Millionen Mitgliedern), Ale-xei Schibajew, vom bisherigen Minister für holz- und papierverarbeitende Industrie, Stefan Tschalajew, abgelöst. Schibajew galt als Breschnew-Mann. Schon vor zwei Wochen ging es dem stellvertretenden Kulturminister und Direktor des sowjetischen Staatszirkus, Anatoli Kulewatow, wegen angeblich schwerer Devisenvergehen an den Kragen. Kulewatow gehörte zum engeren Freundeskreis der Breschnew-Tochter Galina.

Völlig undurchsichtig sind schließlich die Umstände des Todes (Selbstmord?) von KGB-Vize Semjon Tswigun, der eine Antikorruptions-kampagne geleitet hatte. Eine der aufgeworfenen Fragen: Hatte der mit Breschnew verschwägerte General versucht, die möglicherweise in eine Affäre verstrickte Familie des Staatsund Parteichefs zu decken?

Sicher ist: In der Umgebung Breschnews ist etwas im Gange. Und ziemlich sicher steht dies im Zusammenhang mit Positionskämpfen, die im Gefolge des Todes von Michail Suslow, dem KPdSU-Chefideologen, ausgebrochen sind. Im Kampf um die Breschnew-Nachfolge versuchen die Kreml-Giganten offensichtlich, die aussichtsreichsten Startpositionen zu ergattern ...

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