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Magische Welt der Alpträume

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Breyten Breytenbach, ein weißer Südafrikaner, der in Paris im frei- willigen Exil lebt, malt mit seinen Geschichten surreale Bilder und schildert mit seinen Illustrationen eine phantastische Traumwelt. Wort und Bild sind in untrennbare Wechselwirkung getreten, Eros und Tanatos bedingen einander und zugleich den erregenden und un- heimlichen Inhalt der siebenund- zwanzig Stories.

Breytenbach nennt sein Buch „Alles ein Pferd" - und bezieht sich in diesem seltsamen Titel auf einen Ausspruch eines chinesischen Phi- losophen, der sagt: „Himmel und Erde sind ein Finger, alle Dinge sind ein Pferd." Breytenbach meint das bei ihm stets wild galoppieren- de „Pferd der Assoziation", der Le- ser aber muß sich einen individuel- len Zugang erschleichen - mögli- cherweise durch Vertiefung.

Breytenbach selbst scheint exo- tischen Mythologien erlegen zu sein: Wie in seiner Prosa fühlt man die Wirkung der Traumdeutung Freuds, in seiner Aquarellmalerei die der Dekadenz höfischer Spiele des 18. Jahrhunderts. Sowohl Pie- tro Longhis venezianische Genre- szenen wie Francisco de Goyas Caprichos, Desastres und Prover- bios fanden neben der surrealisti- schen französischen Kunst Eingang in Breytenbachs Bildwelt.

ALLES EIN PFERD. Texte und Bilder von Breyten Breytenbach. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 1989.128 Seiten, 27 Farbtafeln, öS 374,40.

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