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Max Frisch aus der Nähe

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„Es ist der Drang nach Selbsterkenntnis, der Drang nach Selbstverwirklichung als Motivation für das Schreiben dieser Art, wie ich es mache", so lautet ein Satz von Max Frisch, den Alexander Stephan in seinen ungemein präzisen Werkanalysen des großen Schweizer Schriftstellers zitiert.

Autobiographische Züge sind in Frischs Texten unübersehbar. Die Frage nach dem Sinn der eigenen, auch literarischen Existenz, endet oft in Ausweglosigkeit.

Erwähnenswert, daß der Autor dem Frühwerk von Max Frisch, (1931-1944) - das in der Gesamtausgabe des Suhrkamp-Verlages 1976 anläßlich des 65. Geburtstages des Autors kaum aufscheint — ein eigenes Kapitel widmet. Diese Essays, Feuilletons, Rezensionen und Romane sind in ihrer Thematik und Motivation eine wichtige Vorstufe für Frischs spätere literarische Entwicklung:

„Die Suche nach sich selbst und das Wissen um das Chaos in der Welt und um den Tod; die Spannung zwischen Sehnsucht und Vollendung, zwischen Mann und

Frau, zwischen dem einzelnen und der Gemeinschaft, zwischen dem Künstler und dem Bürger; die Angst vor persönlichem Un-genügen und die Hoffnung auf eine alles befreiende Liebe; der Zweifel am technischen Fortschritt, und die Möglichkeiten und Beschränkungen der Schweiz..."

Ein bewegendes Buch durch Stephans ungewöhnliches Einfühlungsvermögen in die vielschichtige Problematik eines Menschen und Schriftstellers unserer Zeit, der von ihrem Bedrohtsein persönlich und allgemein betroffen ist.

MAX FRISCH. Von Alexander Stephan. Reihe Autorenbücher C. H. Beck Verlag, München 1983.188 Seiten. TB., öS 115,50.

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