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Mehr Toleran"

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Vorige Woche fühlte ich mich verpflichtet, Felix Mit-terers Volksstück ,JStigma" (12.10., FS 1), zumindest bis zum Beginn des Club 2, anzusehen (die gleichzeitig laufende Peter-Ustinov-Sen-dung auf FS 2 hätte mich mehr gereizt). Es war größtenteils schade um die Zeit.

JStigma" ist schlicht und einfach kein gutes Stück. Wo die ungerechte Einkommensverteilung vor 150 Jahren und die Behandlung von Außenseitern angeprangert wird, ist es am stärksten, dort, wo der Hauptakzent liegt, im Religiösen, ist es am schwächsten. Mir erschien es peinlich und langweilig.

Es ist keine Frage, daß man solche Stücke aufführen dürfen soll, daß Verbotsforderungen lächerlich sind. Mehr gegenseitige Achtung und Toleranz zwischen Kirche und Autoren wären notwendig, freilich auch eine konstruktivere Kritik seitens der Autoren (nicht Attacken anhand von historischen Stoffen).

Ob die Geschichte genauso war, wie sie in einem Unterhaltungswerk dargestellt wird, ist eine Randfrage. Wichtig ist, daß sich der Zu-seher oder Leser anderweitig über die Realität informieren kann. So brachte der Club 2 zu ,£hogun" (12. 10., FS 2) eine Ehrenrettung der Jesuiten, aber leider wenig über die japanische Geschichte dieser Zeit. Die eigens eingeflogene Japanerin blieb die meiste Zeit zum Schweigen verurteilt.

Den schönsten Augenblick der TV-Woche bescherte mir aber in „Wetten, daß... " (16. 10., FS 1) jener Mann, der alle Vogelstimmen erkannte. Daß es soviel Naturverbundenheit noch gibt, ist erfreulich. Hoffentlich gibt es auch alle Vogelstimmen noch lange.

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