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Mit der Bibel in der Hand läßt es sich gut streiten

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Nach dem Bericht über ihr % Leben als Zeugin Jehovas -l 1 schildert Barbara Waß nun ihre Erfahrungen des Kampfes der christlichen Sekten um Schäfchen. Viele Menschen haben nach dem Buch „Leben in der Wahrheit” mit der Autorin Kontakt aufgenommen und ihr berichtet, wie sie selbst oder Freunde, Bekannte und Verwandte in den Sog von Sekten gerieten. „Das größte Kapital der religiösen Gruppen ist die freundliche und liebevolle Aufnahme”, bringt Waß die Sache auf den Punkt. Hier müßten sich auch die Kirchen fragen, wieso es so leicht ist, „abzuwerben”.

Ein entscheidendes Kriterium dafür erscheint Waß, daß sich mit der Bibel scheinbar alles beweisen läßt. Sie wird nur allzu oft als „Schwert des Geistes” mißbraucht, mit dem jeder seinen zur

Ideologie verkommenen Glauben als allein seligmachend zu beweisen versucht. Die Anliegen der Menschen bleiben dabei zumeist auf der Strecke. Tatsächlich aber bleibt jede Gottesliebe ohne Menschenliebe abstrakt und kalt, letztlich unchristlich, weil sie vom Menschensohn nichts wissen will.

Am meisten weiß die Autorin natürlich über die Vorgangsweise der Zeugen Jehovas, doch die im Buch aufgezeigten Parallelen mit anderen religiösen Gruppen oder auch Kirchen sind offensichtlich. Ihr Motiv für dieses Buches ist, Sprachrohr zu sein für die vielen religiösen Menschen, die zu ihr gesagt haben: „Man kann ja mit keinem reden...” und dabei ihre Glaubensgemeinschaft meinten.

WENN RELIGION UM ZUR WAFFE WIRD

WBt Von Barbara Waß.

I Otto Müller Verlag, Salzburg 199). mm 127 Seiten, öS 210,-.

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