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Museum im Widerstreit

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Bereits 1985 sollte - laut Versprechungen des damaligen Kulturstadtrates von Wien.Äelmut Zilk - mit der Umgestaltung des Wiener Messepalastes in ein „Austrofiziertes Centre Pompi-dou“ begonnen werden. Daß der Termin nicht eingehalten wurde, scheiterte nicht zuletzt an der Uneinigkeit innerhalb der immer wieder aus anderen Personen zusammengesetzten Museumskommission.

Wenige Monate vor dem Start zur zweiten Phase des Architektenwettbewerbs ist die Situation ganz ähnlich. Anläßlich des für berechtigte Aufregung sorgenden sogenannten Beamtenentwurfes des Wirtschaftsministeriums erklärte der für die Bundesmuseen zuständige Ressortminister Hans Tuppy wenigstens, daß er dieses Schrumpfprojekt für nicht akzeptabel halte und schon im Hinblick auf die gemeinsam mit Budapest geplante Weltausstellung im Jahr 1995 auf der Etablierung einer allen internationalen Ansprüchen entsprechenden Ausstellungshalle sowie einer etappenweisen

Konkretisierung der „ahrhundertchance“ beharre.

Daß man sie nützt, darf angezweifelt werden. Zudem bestünde angesichts der Tatsache, daß die Bundesmuseen eine Finanzspritze von 1,6 Milliarden Schilling für ihre Sanierung erhalten haben, keine Notwendigkeit, im ursprünglich vorgesehenen Ausmaß ausweichen zu müssen. So brauche auch das Naturhistorische Museum mit der Schau „Der Mensch im Kosmos“ nicht in den Messepalast zu übersiedeln. Selbst die Einbindung eines „Museums für Kulturen“ stehe nicht mehr fest, da im September 1987 in Eisenstadt ein „Museum österreichischer Kultur“ eröffnet worden ist.

Sollte ein derartiges Museum in den Hofstallungen etabliert werden, würde es nur die Sammlungen aus der prähistorischen und anthropologischen Abteilung des Naturhistorischen Museums umfassen. Bislang sei jedoch weder der eine noch der andere Entwurf politisch abgesegnet.

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