Staberl Abschiedsfeier Haider - Richard Nimmerrichter "Staberl" bei seiner Abschiedsparty mit Jörg Haider - © APA/Günter ARTINGER

Nach Abgang von Richard Nimmerrichter: Interregnum bei der Kronen Zeitung

19451960198020002020

Der Kronen Zeitung kommt mit "Staberl" ihr berüchtigster Kolumnist abhanden. Noch ist nicht klar, wer ihm nachfolgt.

19451960198020002020

Der Kronen Zeitung kommt mit "Staberl" ihr berüchtigster Kolumnist abhanden. Noch ist nicht klar, wer ihm nachfolgt.

Werbung
Werbung
Werbung

Während die Medienbranche im Lande noch über die Einstellung der Grazer Neuen Zeit räsonierte, kam der eigentliche Umbruch in der publizistischen Szene auf leisen Sohlen. Und weil die Kronen Zeitung den Abgang von Richard Nimmerrichter am 1. Mai, also exakt nach dem Redaktionsschluss der FURCHE bekanntgab, fand das Ende von "Staberl" nur mehr als kurzes Personalium Eingang in die letztwöchige Ausgabe dieser Zeitung.

Navigator

Liebe Leserin, lieber Leser,

diesen Text stellen wir Ihnen kostenlos zur Verfügung. Im FURCHE‐Navigator finden Sie tausende Artikel zu mehreren Jahrzehnten Zeitgeschichte. Neugierig? Am schnellsten kommen Sie hier zu Ihrem Abo – gratis oder gerne auch bezahlt.
Herzlichen Dank, Ihre Doris Helmberger‐Fleckl (Chefredakteurin)

diesen Text stellen wir Ihnen kostenlos zur Verfügung. Im FURCHE‐Navigator finden Sie tausende Artikel zu mehreren Jahrzehnten Zeitgeschichte. Neugierig? Am schnellsten kommen Sie hier zu Ihrem Abo – gratis oder gerne auch bezahlt.
Herzlichen Dank, Ihre Doris Helmberger‐Fleckl (Chefredakteurin)

Lange war gemunkelt worden, ein Staberl-Abgang wäre eine arge, ja unvorstellbare Sache fürs Lieblingsblatt der Österreicher. Auf der Leserbriefseite der Krone, die unter dem Titel "Das freie Wort" steht, gibt es denn auch Tränen: "Die ,Krone'-Leser trifft es schwer: / der gute Staberl schreibt nicht mehr!" Mit solchem Reim trauert etwa Leser Franz Weinpolter aus Wien: "... wer wird jetzt über jene schreiben / die aller Orten Unfug treiben?"

Doch nun sind doch schon einige staberllose Tage ins Land gegangen, und der Rentengang von Österreichs Volkes-Stimme erinnert an einen Zahnarztbesuch: zuerst fürchtet man sich davor, dann ist es doch nur halb so schlimm.

Das liegt auch daran, dass - vom Hauspoeten Wolf Martin bis zu den Hirtenworten aus St. Pölten (vulgo "Christianus") - Staberls Geist in der Krone schon längst auch anderswo wehte, nicht nur in seiner Kolumne.

Mölzer bringt sich in Stellung

Wer wird Staberl nachfolgen? Auch diese Frage stellte mancher in den letzten Tagen. Von Andreas Mölzer, Publizist am rechten Rand ist dabei unter anderem die Rede.

Oder von Günther Nenning - dessen ideologischer Standort seit längerem nicht mehr klar ist: Gleich zweimal hintereinander - am Sonntag und Montag - durfte des geläuterten Linken Kolumne auf Seite 2 erscheinen. Einmal, um für den Papst und "für Christus" zu werben, einmal, um - in Kronical correctness - den ORF-Gesetzentwurf zu torpedieren.

Doch auch Andreas Mölzer war kolumnistisch nicht faul: Am Tag vor Nenning - allerdings auf Seite 8 - zog er anlässlich einer Diskussionsveranstaltung in Klagenfurt ebenfalls gegen die ORF-Pläne der Regierung sowie gegen den bei der Veranstaltung anwesenden Styria-Generaldirektor Horst Pirker vom Leder. Der FP-Ideologe betrieb somit nicht mehr die Geschäfte seiner Partei, sondern die der Krone - wo die (publizistische) Macht zu Hause ist.

Navigator

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

Mit einem Digital-Abo sichern Sie sich den Zugriff auf über 40.000 Artikel aus 20 Jahren Zeitgeschichte – und unterstützen gleichzeitig die FURCHE. Vielen Dank!

Mit einem Digital-Abo sichern Sie sich den Zugriff auf über 40.000 Artikel aus 20 Jahren Zeitgeschichte – und unterstützen gleichzeitig die FURCHE. Vielen Dank!

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung