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Die Bundesregierung hat Lateinamerika wieder entdeckt. Außenminister Pahr brach nach Mexiko und Venezuela auf. Vergessen sind die Leitsätze, die erst vor kurzem den Entwicklungshilfe-Organisationen zur Kenntnis gebracht worden waren. Lateinamerika sei uninteressant, hieß es da. Die dort vor allem auf humanitärer Basis laufenden Entwicklungshilfeprojekte seien uninteressant. Afrika sei „in“. Dort hat der Sozialismus, wie man ihn sich in den Kreisen der Sozialistischen Internationale vorstellt, Chancen, im Kampf gegen jenen Sozialismus, wie er von Moskau exportiert wird. Dort müsse man investieren, dort müsse man entwickeln helfen. Nicht in Lateinamerika.

Und nun ist alles anders? Nun fährt sogar der Außenminister nach Lateinamerika, das erste Mal seit Jahrzehnten? Wieso das, bitte? Vielleicht aus spätem Dank dafür, daß Mexiko, gerade jetzt vor 40 Jahren, gegen die Annexion protestiert hat? Auch das kam zur Erwähnung. Aber der wahre Grund liegt tiefer, tief im Boden, unter der Erdkruste, Er heißt Erdöl. Und damit Zählungsbilanzüberschüsse, Geld. Zum Einkauf in Österreich. Das hat mit Sozialismus gar nichts zu tun. Auch nicht mit Entwicklungshilfe. Nur mit Geschäft. Schlecht?

Die „Randbemerkungen eines engagierten Christen“ geben die Meinung des Autors wieder. Diese muß sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

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