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Neuherger Kulturtage

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Die Internationalen Neuberger Kulturtage, die in diesem Jahr zum sechsten Mal stattfanden, wurden zu einem Ereignis, dessen Qualität aufhorchen läßt und das jedem internationalen Vergleich standhält. Schon das vom ORF aufgezeichnete Eröffnungskonzert — das Martinu-Orchester Brünn unter der Leitung von Jan Stych mit den Solisten Andrjez Grabiez (Violine) und Thomas Riebl (Viola) brachte Werke von

Mozart, Martinu, Britten und Haidmaier zur Aufführung — zeigte, daß auch ein weniger subventioniertes Festival durchaus imstande ist, bedeutende musikalische Zeichen zu setzen.

Von den folgenden Veranstaltungen, die allesamt das Niveau des Eröffnungskonzertes beibehielten, verdient das Solistenpor-trait im Refektorium des wunderschönen gotischen Stiftes besondere Erwähnung. Die hohe Besucherzahl der Konzerte, in denen doch zur Hälfte Werke des 20. Jh.s zu Gehör gebracht wurden, rechtfertigt die Aussage Gottfried Holzers, des künstlerischen Leiters der Kulturtage, daß die Musiktage in diesem kleinen obersteirischen Ort eine deutliche Tendenz zur Moderne bis hin zum Experiment erkennen lassen.

Um auch allen Studenten die Möglichkeit zu geben, ihr in den Seminaren erarbeitetes Programm öffentlich vorzutragen, wurde die reizvolle Idee einer musikalischen Wanderung durch das Stift geboren, bei der an den schönsten Plätzen gesungen und musiziert wird. Die Zusammenarbeit zwischen den Künstlern und den Studenten und die immer zahlreicher werdenden Kontakte zur einheimischen Bevölkerung sind in Neuberg von einer schlichten Menschlichkeit bestimmt, die beispielgebend ist. Durch sie erhalten die Neuberger Kulturtage ihr besonderes Couleur und ihre sympathische Atmosphäre, die sicher auch in den kommenden Jahren viele Künstler und Studenten anziehen wird.

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