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Noch einmal “Sex - Koffer“

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Im Unterrichtsministerium wird nun die endgültige Ver-siondes “Medienkoffers zur Sexualerziehung“ erstellt. Er soll ‘ im September an den Schulen sein. Wieder einmal herrscht Ungewißheit über seinen endgültigen Inhalt. Wohl aber gibt es Grund zur Sorge, wenn er das enthält, was im letzten Entwurf stand.

“Pro Vita“, Bewegung zum Schutz des Lebens, veranstaltet daher am Samstag, dem 29. April 1989 eine Kundgebung gegen den “Sex-Koffer“ (um 11 UhrvordemUnterrichtsmi-nisterium am Minoritenplatz in Wien).

Als Illustration ßr den Geist, der diesen Unterrichtsbehelf prägt, zitiert “Pro Vita“ aus den “Dilemma-Geschichten“ des “Sex-Koffers“: Eine 15jahrige wird von ihrem 17jährigen Freund bedrängt,

mit ihm zu schlafen. “Ein Psychologe und Psychoanalytiker meint dazu, auf die Eltern solle keine Rücksicht genommen werden, diese hätten hier oft Vorurteile und Ängste… Wenn Du das tust, solltet Ihr Euch über geeignete Verhütungsmöglichkeiten absprechen.“ Eine Ärztin meint, es sei schade, “daß Deine Mutter nicht genug Vertrauen hat, Dir selbst die Entscheidung zu überlassen.“

Oder: Ein IGjähriger Lehrling sorgt sich wegen seiner Selbstbefriedigungsaktivität. Darauf die Ärztin: “Mach Dir keine Sorgen!… Du befindest Dich auf dem richtigen Weg…“ Und ein Psychologe weist darauf hin, daß die meisten Männer bis ins hohe Alter dasselbe täten. “Wenn Du dabei schöne Gefühle erleben kannst, ist es gut.“ So einfach geht es in der “Schönen neuen Sex-Koffer-Welt“ zu!

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