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Nur anders

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(Salzburger Landestheater: „Tartuffe" von J. B. Moliere) Man kann Weltliteratur auf zweierlei Art anbieten: Werkgetreu oder aber verfremdet. Diese Welle ist zwar nicht mehr ganz „in", wird aber immer noch ein wenig aufgerührt; so geschehen auch mit dem „Tartuffe", dem man ein besseres Schicksal gewünscht hätte.

Die Ubersetzung (Reinhard Koester) reimt sich, wird dank der überwiegend schlechten Sprecher im Ensemble entsprechend deklamiert, die Regie Dietmar Pflegerls bedient sich nicht des Witzes und der Ironie, sondern des berühmten Tritts. Es mußte, wie auch das dümmliche Bühnenbild Xenia Hausners, alles mit Gewalt anders sein. Damit geriet der Tartuffe Heinz Trix-ners in Bereiche, in denen dieser widerliche Bursche sicher nicht angesiedelt ist; der Effekt ist ein unglaubwürdiger Schluß. Trix-ners leise Töne verursachen beinahe Mitleid, das man mit den anderen Schauspielern, vor allem aber mit Molieres Text haben konnte. „Einmal endlich etwas anderes?" Nur nichts Gutes.

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