7118771-1996_26_01.jpg
Digital In Arbeit

Weg mit den Wafferü

Werbung
Werbung
Werbung

Ein psychisch kranker Österreicher hat vorige Woche seine drei kleinen Kinder und dann sich selbst erschossen, eine erschütternde Familientragödie in einer Welt, in der immer wieder Menschen Amok laufen. Es kann im Kinderzimmer, in einem Linzer Gerichtsgebäude, in einer Schulklasse in Schottland, in Restaurants in Australien oder in den USA passieren, und es kann jeden von uns treffen.

Was kann die Gesellschaft dagegen tun? Alle als gefährlich erkannten psychisch Kranken und Kriminellen einsperren? (In wie vielen Fällen würde man die Falschen erwischen?) Oder würden wir uns sicherer fühlen, wenn mehr Polizisten unterwegs wären? Oder sollten wir, wie amerikanische Politiker meinen, Schußwaffen bei uns tragen?

Sicher, fast jeder Gegenstand, vom Küchenmesser bis zur Bierflasche, kann als Waffe mißbraucht werden, aber folgenschwerer ist doch meist die Tatsache, daß der Zugang zu Schußwaffen nach wie vor viel zu einfach ist, daß in unzähligen I laushalten Österreichs Pumpguns, Sport- und Jagdwaffen herumliegen, griffbereit, wenn einer durchdreht.

Mehr Waffen erhöhen nicht die Sicherheit, sondern die Unsicherheit auf der Welt. Und die Produktion bestimmter Waffen, etwa von Tretminen, denen in den allermeisten Fällen völlig unbeteiligte und schuldlose Personen zum Opfer fallen, ist überhaupt ein zum Himmel schreiender, leider auch mit der Anwendung von österreichischem Know-how verbundener Skandal.

Gefährliche Waffen gehören nur in die Hände staatlicher, entsprechend kontrollierter Ordnungshüter, damit sie nie mißbraucht und höchstens im äußersten Notfall eingesetzt werden. Im eigenen Haus, wo der Friede bekanntlich beginnt, sollte man ihn ohne Waffen schaffen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung