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Odyssee zu sich selbst

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(Galerie Steinek, Wien 1., Himmelpfortgasse 22; bis 20. Dezember) Franz Ringel, seit 1980 in Verehrung seiner Mutter und seiner Frau mit M. J. M. Ringel signierend, stellt Selbstporträts in Mischtechnik auf Leinwand oder auf Papier vor. In gestisch expressiver Annäherung an sich selbst entstehen rücksichtslos schmerzhafte Psychogramme, die jeweilige Augenblickszustände des Künstlers wiedergeben. Ringel vollführt eine schonungslose Bloßlegung seiner selbst, die sowohl höchste Qual wie selige Erlösung bedeuten kann; sie finden direkte Umsetzung im Bild.

Ringel ist in einer langen Odyssee bei sich selbst angelangt und scheint doch weiterhin ein nie zur Ruhe kommender Suchender zu sein. Vielleicht ist er ein verzweifelter, es sich selbst nicht eingestehen wollender Gottsucher, der in seiner Malerei sich selbst kreuzigt, verbrennt und erhöht.

Durch Höllen muß sein Weg geführt haben, bevor er zu der in manchen seiner Bildnisse zur Schau gestellten Verklärung durchgedrungen ist. Seine nächsten Schritte lassen sich nicht erahnen, die Betrachtung seiner letzten Werke erfüllt jedoch mit ungewisser Angst.

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