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(Konzerthaus Wien, Musikfest „Österreich - heute“) Statt nach geistigen Zusammenhängen und Leitlinien hat die Wiener Konzerthausgesellschaft ihr Musikfest „Österreich — heute“ kreuz und quer durch Tendenzen und Entwicklungszonen programmiert. Da dürfen sich die Veranstalter denn auch nicht wundern, wenn nur die Abende der großen Zugpferde, etwa das Festkonzert Friedrich Cerhas, vom Publikum „angenommen“ wurden.

Gerade das Konzert Peter Burwiks und seines Ensembles des 20. Jahrhunderts hätte mehr Publikum verdient, wurde doch Ernst Kreneks Streichquartett von 1920 uraufgeführt — ein Stück an der Bruchlinie zwischen Tradition und Aufbruch. Und da hörte man Paul Konts „Strohkoffer“, ein witziges, geradezu „satie“-ri-sches Pointenstück als Hommage für den legendären Wiener Art-Club, das von Friedrich Cerha für Kammerorchester bearbeitet wurde, ferner Gerhard Schedls

„Totentanz von Anno neun“ (op. 14) — aggressive Ballungen und musikalische Zerrissenheit als Sinnbild für Leben und Tod.

Entbehrlich hingegen wären die Aufführungen von Robert Schollums traditionsgebundener 5. Symphonie „Venezianische Ergebnisse“, Rene Staars allzu konventioneller „Trauermusik“ (1986) und Gerhard Lampersbergs Rezitation zwischen seinem musikalischen Prisen „Pfeffer und Salz“ (1981): „Hören ist Qual, verstummen Glück“ (.').

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