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Ostdeutschland

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Nach vorsichtigen Schätzungen - die genaue Zahl ist nicht bekannt - erscheinen in der DDR drei Zei- tungs- und elf Zeitschriftentitel sowie 35 periodische Mitteüungsblätter der römisch-katholischen Kirche in verhältnismäßig geringer Auflage für nahezu 1,28 Mülionen Gläubige. 9,22 MUlionen evangelische Christen können in der DDR unter sieben Zei- tungs- und 24 Zeitschriftentitel wählen. Der Bund der Evangelischen Kirche gibt außerdem 104 verschiedene periodische Mitteüungsblätter heraus. Ein wertvoües Mittel der Information und Kommunikation für die katholische Bevölkerung in der DDR ist die vierzehntäglich erscheinende Zeitung „Tag des Herrn“, ergänzt durch das in Ost-Berlin wöchentlich erscheinende „St. Hedwigsblatt“.

Den evangelischen Christen steht die von deF Kirchenleitung der Evangelischen Kirche herausge- bene Zeitung „Die Kirche“ zur Verfügung. Sehr beliebt ist bei der christlichen Bevölkerung in der

DDR auch die Zeitschrift „Glaube und Dienst“.1

Alle in der DDR erscheinenden kirchlichen Pubükationen sind einer strengen Zensur durch den SED- Staat unterworfen. Die Zensur der kirchlichen Presse funktioniert im allgemeinen so, daß Zeitungen vom Presseamt beim Vorsitzenden des Ministerrates, Abteüung Kirchenpresse, Zeitschriften vom Ministerium für Kultur, Abteüung Theologische Publikationen, lizenziert sein müssen und nur dem SED-Staat genehme Nachrichten und Beiträge bringen dürfen. Auch die kirchlichen Buchverlage werden vom Ministerium für Kultur lizenziert.

So praktiziert die DDR das, was allen totalitären oder autoritäten Systemen anhaftet: die absolute Unterdrückung der Meinungsfreiheit. Mit Methoden der strengen Zensurie- rung von kirchlichen Verlagen, Zeitungen und Zeitschriften soll aber auch gezielt die Verbreitung der christlichen Lehre in Grenzen gehalten werden.

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