Man solle „nicht jedes Wort des Journalisten Worm fiir bare Miinze nehmen. Das gilt besonders fiir die Justiz, die drauf und dran war-getrie-ben von diesem Journalisten -Existenzen zu zerstoren." Und an anderer Stelle: „Der ge-schaftsfuhrende Landesparte-iobmann der Steirischen Volks-partei, Gerhard Hirschmann, ist abgestiirzt." Mit solchen mar-kigen Satzen in der Marz-Num-mer der niederosterreichischen OAAB-Postillie „Volkspres-se" ist Walter Rettenmoser, ehedem Lichal-Sprachrohr im Verteidigungsministerium, im April abgestiirzt: seine Karrie-re als neuer Bundespressespre-cher der OVP dauerte einen An- und einen Abtrittstag.
Nach dem iiberraschenden Abgang von Gerhard Popp wurde Rettenmoser von Rein-hard Zoffel, dem neuen Ab-teilungsleiter der VP-Offent-lichkeitsarbeit, auserkoren. Anti-steirische Intrigen diirfen ausgeschlossen werden: Zoffel ist Steirer. Am Tag, an dem Rettenmosers Bestellung in den Zeitungen stand, war sie iiber-holt - ohne Erklarung der Hii-hott-Personalpolitik: Die zu spate Nachlese der„Volkspres-se" fuhrte zum Krach. „Lieber ein Ende mit Schrekken als ein Schrecken ohne Ende", kom-mentiert O VP-Generalsekretar Raimund Solonar, der vom Nachfolger nur ein Anforde-rungsprofil kennt - „33 Jahre alt, fiinf Jahre innenpolitische Erfahrung, dynamisch, sympa-thisch" - aber keinen Artikel. Nur diesmal wird auch (vor-) gelesen.