6949008-1984_04_11.jpg
Digital In Arbeit

Packender Parade-Titus

Werbung
Werbung
Werbung

Achtmal hat Salzburgs Intendant Federik Mirdita bereits die Oper „La Clemenza di Tito" inszeniert, und er ist mit Recht stolz, daß sein systematisch weiterentwickeltes, klug differenziertes Konzept sich auch heute noch als schlüssig erweist. So merkt man genau, wie er an seine Wiener Staatsoperninszenierung von 1977 anschließt und wo er dank eines brillanten, stilsicheren Sängerteams - Werner Hollweg als glanzvoller Titus, Celestina Casapietra (Vitellia), Daphne Evangelatos (Sextus), Jane Edward (Annius), Monika Lenz (Servilia) — das Netz psychologischer Verflechtungen kunstvoll weiterspinnen konnte.

Der Aufführungsstil, der heute in der Wiedergabe im Kleinen Festspielhaus fast schon selbstverständlich wirkt, war damals, als Mirdita dem Meisterwerk Mozarts wieder einen gebührenden Platz zu erobern versuchte, Pionierarbeit.

Mirditas Konzept, die Rezitati-ve so expressiv aufzubereiten, ja sogar zu packenden Auseinandersetzungen zu steigern, erhebt die Staatstragödie um die verräterische Kaisertochter Vitellia und den gütigen Titus zum Seelengemälde.

Ralf Weikert dirigierte eine intensive, breit ausschwingende Aufführung voll Wohlklang. Mathias Kraljs eindrucksvolles Bühnenbild, eine römische Säulenhalle mit riesigem Tonnengewölbe aus Bundestheaterbesitz, beeindruckt heute wie einst.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung