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Pausanias' Beispiel

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Es gibt auch heutzutage da und dort wache Menschen, die selbst im Trommelfeuer modischer Ansichten stark genug sind, an ihrem eigenen Kulturbegriff festzuhalten. Sie finden Bestätigung im Werk des Pausanias, der im 2. Jahrhundert n. Chr. Griechenland bereist hat, mit dem Ziel, für interessierte Touristen einen guten Reiseführer zu verfassen.

Sein Werk füllte heute etwa 900 Druckseiten. Seinen Beschreibungen ist es zu verdanken, daß die Archäologie in der Lage ist, Denkmäler der Antike aufzufinden und zu identifizieren. Wichtiger ist sein menschliches Beispiel.

Pausanias war gewissenhaft und hielt an seinem Schönheitsbegriff fest. Seine Darstellungen sind ausführlich und genau, sein Geschmack richtet sich nach der damals bereits Jahrhunderte zurückliegenden Zeit der archaischen Kunst und der Blüte der Klassik. Erst 350 Jahre nach seinem Tod fand er seinen ersten Würdiger, erst das 20. Jahrhundert scheint ihn wirklich zu verstehen.

Christian Habicht, Professor in Princeton, hat Pausaniafs ein aufregendes Buch gewidmet. Hier wird nicht nur die griechische Welt lebendig, sondern auch die Haltung eines Autors, der bereit war, auch zur eigenen Erbauung Material zu sammeln, selbständig zu urteilen und Bewußtheit zu vermehren.

PAUSANIAS UND SEINE „BESCHREIBUNG GRIECHENLANDS“. Von Christian Habicht. Verlag C. H. Beck, München, 1985. 208 Seiten, Ln., öS 530,40.

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