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Plädoyer für Gerechtigkeit

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Die Slowenen in Kärnten: wie leben sie, wie verhalten sie sich der Mehrheit gegenüber, wie finden sie sich zurecht in einer Atmosphäre der Spannung? Was tut eine Minderheit, die befürchtet, ihre kulturelle Identität zu verlieren?

Thomas Pluch, Autor und Filmjournalist, selbst ein Kärntner, ist in einem kleinen Kärntner Dorf diesen Fragen nachgegangen: er hat ein Fümdrehbuch geschrieben und hat die Handlung in die Vergangenheit verlegt: In das Jahr 1945, in die ersten Tage und Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Damit hat er die Wurzeln des heutigen Slowenenkonflikts bloßgelegt. Hat die Geschichte des „Dorfes an der Grenze“ zu einem Modellfall für das Verhalten der Mehrheit gegenüber einer Minderheit gemacht. In scheinbar alltäglichen Gesprächen seziert Pluch autoritäres Verhalten und aufkeimende Unterdrückung.

In der Sprache läßt er die Machtstrukturen aufleuchten.

Thomas Pluch hat Partei genommen: Gerechtigkeit. Der auf Grund dieses Buches gedrehte Film wird eines aufzeigen: wie leicht und wie schnell eine Mehrheit eine Minderheit unterdrük-ken kann, wie leicht ein „objektives“ Gesetz zum Gesetz des Stärkeren wird, wie schnell man Vergangenheit verdrängt.

DAS DORF AN DER GRENZE. Filmdrehbuch von Thomas Pluch, „Die Fernsehbibliothek“, Wien 1979, öS 50,-.'

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