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Plädoyer für Gott

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Daß Kurt Marti nicht nur ein kreativer Dichter, sondern auch ein kreativer Theologe ist, beweisen einmal mehr die Aufsätze und Notizen, die er — wie er sagt — zum „wichtigsten Thema der christlichen Theologie, der Gotteslehre" geschrieben hat.

Marti ist der Uberzeugung, daß neue Hypothesen gewagt werden müssen. Die Erforschung des Unbewußten, die das Menschenbild ungeheuer verändert und erweitert hat, wirkt sich auch auf das Gottesbild aus: „Wir entdecken heute, daß Gott noch anders, noch differenzierter, d. h. lebendiger sein muß als unsere bisherigen Bilder von ihm."

Martis Aufsätze sind leidenschaftliche Plädoyers für einen Gottesglauben, der nicht bloß in Passivitäts- und Ohnmachtserlebnissen, sondern auch im Alltag und in der Mitte des Lebens Erfahrungen mit Gott machen kann:

„Ich stelle mir vor: Verstellt, verdeckt von starren Gottesbildern, von nichtmehrlebendigem Gottesgerümpel, wartet Gott auf unseren Widerspruch, der ihn, den Lebendigen, sucht. Zugeschüttet von Wörtern, Sätzen, Selbstverständlichkeiten hofft Gott auf jenen Widerspruch, der unverschämt und heftig genug ist, um sakrosankte Gottesgötzen beiseitezuschieben, so daß aus Religion, aus Kult, aus Für-Wahr-Halten wieder bewegtes, bewegendes Gespräch werden kann. quot;

WIDERSPRUCH FÜR GOTT UND MENSCHEN. Aufsätze und Notizen. Von Kurt Marti. Sammlung Kerle Band 5, Heidelberg. 124 Seiten, kart., öS 127,70.

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