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Politischer Bankrott

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Im Jahr der Familie haben weder Grüne, Sozialisten oder Liberale ihr Herz für die Familie entdeckt. Darüberhinaus ist das Sparpaket eine einzige Bankrotterklärung der „familienfreundlichen“ ÖVP. Jetzt müssen die Familien ausbaden, was die ÖVP- Familienministerinnen jahrelang verabsäumt haben, nämlich den Familienlastenausgleichsfonds so zu reformieren, daß das Geld wirklich zur Förderung der Familien und nicht zur indirekten Budgetsanierung verwendet wird.

Die „Gleichbehandlung“ aller Kinder bedeutet doch nur: Jedes Kind ist gleich wenig wert, denn für ein 15 jähriges bekommt man künftig gleich viel Familienbeihilfe wie für ein zweijähriges. Der „Aufwand“ pro Kind ist aber ein ganz anderer: Finanzexperten berechneten, daß für ein unter zehnjähriges Kind 3.500 und für ein über 15jähriges Kind 6.800 Schilling pro Monat erforderlich sind.

Aber solange man in Österreich Familienpolitik (richtig verstanden als gezielte Förderung) mit Sozialpolitik gleichsetzt (im Sparpaket wird „Familie“ unter „Soziales“ abgehandelt), darf man sich nicht wundern, wenn sich demnächst Jörg Haider massiv des „Sozialfalls“ Familie annehmen wird. Wohl nicht zufällig präsentierte jüngst die niederösterreichische FPÖ-Landtagsabgeordnete Barbara Rosenkranz als Funktionärin des Freiheitlichen Familienverbandes ein Forderungspaket, das den ÖVP-Gewaltigen als (ehemalige?) ÖVP-Forderungen bekannt sein sollte.

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