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Pracht Straße für Wien

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Wiens Votivkirche steht wahrscheinlich im Buch der Weltrekorde. Die Barbara-Kerze aus dem Jahr 1030 ist nämlich vier Meter hoch, 264 Kilogramm schwer und besteht aus 1.660 Fäden. Sie brennt rund 100 Jahre.

Die Votivkirche ist nur einer der Prachtbauten, die Wiens größte Straße zu einer der schönsten der Welt macht: der Ring.

1858 beginnt die Schleifung der Bastei, um Platz zu machen für den 4.400 Meter langen und etwa 60 Meter breiten Ring. Wien entgeht dabei nur knapp dem Schicksal New Yorks: Als die Bauentscheidung fällt, taucht die Idee auf, ein slawisches, ungarisches, italienisches und ein griechisches Viertel um die Innenstadt zu bauen. Der Vorschlag wird dann doch verworfen und so hat der Vielvölkerstaat Österreich-

Ungarn wenigstens in der Hauptstadt nicht mit der Ghettoisierung einzelner Volksgruppen zu kämpfen.

Der Bau der Ringstraße verändert Wien grundlegend; Die Vorstädte wie die Josefstadt oder der Alser-grund wandeln sich langsam vom unverbauten Grünland zu Großstadtpflaster. Und ein neuer Architekturstil wird geboren: der Historismus, der wesentlich von den Architekten Heinrich Ferstel und Ludwig Förster geprägt wird.

Heute sind die Ringstraßenpalais' längst von Fluggesellschaften und Autofirmen okkupiert und der 23stöckige Ringturm überschattet den Glanz vergangener Tage.

DIE RINGSTRAßE Von Herbert Schiefer und Hans Wanzenböck. Herder Verlag, Wien/Freiburg/Basel 1988.144 Seiten, öS 375,-.

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