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Prospero in Schönbruhn

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Er ist ein Mann des hellen Kunstverstands. Seine Ansichten sind Ergebnisse gründlicher Forschung. Da sie fundiert sind, beinhalten sie auch offene Möglichkeiten, öffnen sich der Möglichkeit eines geistigen Abenteuers. Solidität im Umgang mit der Materie begründet seine nachdenkliche Kühnheit.

Seit siebzehn Jahren leitet dieser Künstler der kulturhistorischen Theorie die Albertina. Er hat durch die Verpflichtungen seines Amtes gelernt, Klösterliches und Weltmännisches lustvoll zu verbinden. Bald das unsinnig Hemmende mit starken Schritten durchwatend, bald aber die gezeichneten Felder der Imagination schwebend, deutet er das zur Kunst gewordene Leben.

Durch seine stille, doch nicht ratlose Art, von der Energie der unaufhörlich wirksamen, nachdenklich tätigen Naturen erfüllt, sichert er, Walter Koschatzky, eine österreichische Kontinuität. Er mag als Vorbild dienen; sein Beispiel könnte über den geräuschvollen Jahrmarkt der Aggressionen hinweg wirkend neue Möglichkeiten der Menschlichkeit erwecken.

Nun leitet Walter Koschatzky die Vorarbeiten zur großen Ausstellung über das Lebenswerk der Kaiserin Maria Theresia in Schönbrunn. Zweihundert Jahre nach dem Tod dieser Fürstin des Aufbruchs in die Neuzeit, im Mai des nächsten Jahres, wird die Ausstellung eröffnet. Eine Aufgabe, die Feingefühl erfordert, mit gelegentlicher Inanspruchnahme des Robusten. Uber Ariel und Caliban herrscht Prospero. Eine Aufgabe für Walter Koschatzky.

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