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Puccinis Messe

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Des 50. Todestages des großen Opernkomponisten Giacomo Puccini, der sich seine ersten Lorbeeren mit der „Messa di gloria“ in As dm Jahre 1880 verdiente, gedachte die Wiener Hofburgkapelle mit einer glanzvollen Aufführung des Jugendwerkes unter Argeo Quadri und der Musdk- verein unter demselben Dirigenten mit dessen 25 Jahre späterem „Requiem“ (Worüber wir bereits berichtet haben). Kompositionen für die Kirche gehen in der Musikerfiamilie Puccini bis auf den Urgroßvater Giacomo (I) Puccini (1712—1781) zurück; bekleideten sie doch in Lucca die Organisten- und Chordirigentenstelle im Dom des hl. Martin bis auf Giacomo (II). Daneben oblag ihnen aber auch als Kapellmeister der von der Republik unterhaltenen Cappella Palatina die Komposition für die „Festa detle tasche“, wo Szenen aus der römischen Geschichte dramatisch oder in Form einer Kantate vorgeführt wurden. Aus der zweifachen Begabung und Verwendung der Puccinis resultiert die Messe des 18jäh- rigen. Ausgelöst wurde sie durch die strapaziöse Reise nach Pisa zur Aufführung von Verdis ,Aida“, und es bedurfte nur mehr einer kurzen Spanne Zeit, daß sich die ersten Opemerfolge erstellten. Schon in der Messe wird das liturgische Wort vielfach vom Primat des Musikalischen verdrängt und der Opemkom- ponist dominiert. Um uns diese Form der „Kirchenmusik“ noch erträglich zu machen, hätte der Dirigent den üppigen Orchesterapparat eindämmen und die abrupten Übergänge von der Kirchen- zur Opernmusik etwas nivellieren müssen.

• Jean Anouilhs neuestes Bühnenstück „Die Verhaftung“ wurde im Londoner „Old Vic“ uraufgeführt.

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