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reaktionen der zuständigen minister

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Büro Minister Michalek : „Bei Verdacht braucht das Jugendamt fundierte, möglichst nicht anonyme Hinweise von Nachbarn und Bekannten. Ein Überdenken der Notwendigkeit von mehr Ressourcen für die Jugendwohlfahrt sollte rasch stattfinden, damit Fallbearbeitungen zügiger vorangehen können. Die Sozialarbeit läuft ja leider nicht mit dem Journaldienst -vergleichbar dem der Polizei -durch. Wenn auch hier gespart wird, kann es, wie im vorliegenden Fall, ♦auch schon „zu spät“ sein. Leider stimmt auch das schlechte Image des Jugendamtes („Die kassieren nur Geld und nehmen den Vätern die Kinder weg“) - nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten des tatsächlichen Leistungsumfanges überein.“

Büro Minister Hartenstein:

„Ein gemeinsames Sorgerecht für beide Elternteile kann in Zukunft nur dann gewährt werden, wenn beide Elternteile einer Beratung im Rahmen der sogenannten ,Mediation' zustimmen, und wenn die Scheidung nehmlich erfolgt ist.“ Was den tragischen Tod von Mel-vin und die zahllosen Mißhandlungen und Mißbräuche von Kindern, die oft nur zum Teil bekannt werden, betrifft, verweist der Minister auf die Möglichkeit für Eltern, von den Elternbildungsangeboten Gebrauch zu machen, auf die 300 bestehenden Familienberatungsstellen, sowie auf Kurse, die es im Rahmen der Plattform „Gegen Gewalt in der Familie“ auch für die Polizei gibt, damit diese in Fällen von Gewalt in der Familie besser vorbereitet vorgeht.

Realistischerweise müsse man aber zugeben, daß Institutionen, Politik und Gesellschaft in sehr vielen Fällen „ohnmächtig sind“.

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