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Redseliger Enkel

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Der Jude David Goodkind, ein angesehener Wirtschaftsanwalt, wurde Sonderberater des Präsidenten der Vereinigten Staaten und schreibt nun seine Lebenserinnerungen.

Der Präsident, den er berät, ist der sich gerade in die Watergate- Affäre verwickelnde Richard Nixon. Vor dem Hintergrund des Jom-Kippur-Krieges, in dem Goodkind mit einer wichtigen geheimdiplomatischen Aufgabe betraut wird, entsteht ein Panorama der jüdischen Welt Amerikas.

So etwa könnte man in kurzen Umrissen das neue Werk von Herman Wouk, „Der Enkel des Rabbi“, charakterisieren. Die Qualität des Romans ist schwer einzuschätzen. Neben großartigen Stellen findet sich viel Banales und Plattes. Auch scheint die Beschreibung der jüdischen Welt manchmal mehr an Bedürfnissen nach Folklore als den Anforderungen der Realität zu entsprechen. Und der zugrundeliegende Handlungsfaden ist für ein Werk von über 700 Seiten Länge wohl nicht ganz ausreichend.

Die ausufernde Redseligkeit von Wouk macht das Buch leider stellenweise allzu langatmig. Besonders geeignet für Freunde dickleibiger amerikanischer Romane. DER ENKEL DES RABBI. Von Herman Wouk. AJbrecht Knaus Verlag, München 1986. 734 Seiten, Ln., öS 358,80.

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