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Rodin im Park"

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(Galerie Orangerie Palais Auer-sperg, Wien 8, Trautsongasse 1, bis EndeOktober)Erstmalskonnteman 1882 in Wien Werke des französischen Bildhauers Auguste Rodin (1840 -1917) bewundern, heute, 63 Jahre nach seinem Tod, widmet eine an einem herrlichen Platze gelegene, neu gegründete Galerie ihre erste Exposition dem Schaffen Auguste Rodins mit 50 Bronzen und Zeichnungen, darunter Leihgaben des Musee Rodin in Paris.

Viele der Bronzegüsse entstanden erst in diesen letzten Jahren. Nimmt man Rodins Satz: „Ein Werk von mir ist echt, wenn ich die Erlaubnis gegeben habe, es abzugießen; es ist falsch, wenn man das ohne meine Einwilligung tut" wörtlich, so muß man den Wert dieser Praktik des posthumen Abgusses in Frage stellen. Selbst bei limitierter Auflage und im Bewußtsein, daß auch Rodin seinem Gießer eine schier uneingeschränkte Lizenz erteilte, ist der Gedanke des Nicht-Einmaligseins eines Kunstwerkes nach wie vor enttäuschend.

Im Park des Palais Auersperg bilden nun „Das eherne Zeitalter", „Der große Schatten", „Der Denker", „Eva" und „Der Kuß" ein wunderbares Ensemble mit den großen alten Bäumen; im Inneren der frisch renovierten Orangerie finden sich unter anderem ein zweiter Abguß der „Bürger von Calais", der großartige „Balzac", „Victor Hugo" und „Der Mann mit der gebrochenen Nase". In ihnen vereint sich transitorische Unruhe mit Flammengebärde, Titanisches mit Kreatürlichem.

Am beglückendsten aber finde ich die aquarellierten Zeichnungen - Originale aus dem Musee Rodin und gottlob unverkäuflich.

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