(Schauspielhaus Graz; „In 80 Tagen um die Welt“ von Savary/ Wilms/Siefert) Auf den munter dahinbummelnden Zug der Jules Verne-Renaissance ist vor ein paar Jahren auch Jeröme Savary aufgesprungen. Nicht ungraziös: denn seine und seiner deutschen Co-Autoren „Revue für Schauspieler“ reduziert die abenteuerliche Weltreise des Phileas Fogg auf zwanzig meist gelungene Bilder im Guckkastenformat, parodiert, verkleinert und erotisiert den utopischen Wälzer zum gefälligen Amüsement und zur lustvoll genützten Gelegenheit für ein „seriöses“ Theater, die Flexibilität seiner Mimen vorzuführen.
Die Grazer Schauspieler beweisen dabei in der Regie Peter Sieferts erstaunliche Disziplin im saloppen Charme des Genres. Daß der kritisch-ironische Pfiff des Grand Magic Circus mit seiner leicht vulgären Unverschämtheit hier nur geahnt werden kann, liegt nicht zuletzt auch an der recht harmlosen, gegen Schluß immer länger werdenden Textvorlage.
